
paradoks – an den Rändern des Dokumentarischen
27 Oktober — 9 November 2019
Ausstellung & Podiumsdiskussion
Petersbogen (im Gebäude des Cinestar)
Petersstraße 36-44
täglich geöffnet von 10 bis 20 Uhr
Filmprogramm
Cinémathèque Leipzig in der naTo
Karl-Liebknecht-Str. 46
parasound
mjut
Lagerhofstr 2
04103 Leipzig
paradoks versammelt installative Videoarbeiten, Kurzfilme, sowie fiktionale Filme lokaler und internationaler Künstler*innen, die an der Schnittstelle von Film, Kunst und Aktivismus operieren und deren Zugänge und Ästhetiken sich an den Rändern des Dokumentarischen bewegen. In ihnen wird das Faktische durch mitunter fiktionalisierende, journalistische oder kriminalistische Techniken, wie Bildbearbeitungsverfahren oder Reenactments, modifiziert.
Die Ausstellung umfasst eine Auswahl von Mehrkanal-Videoinstallationen, die sich räumlich und inhaltlich in zwei Clustern aufteilen. Während „Arrival“ verschiedene Migrationsrealitäten des (Nicht-)Ankommens in der deutschen Gesellschaft thematisiert, untersucht „Precarious Bodies“ die Arbeitsverhältnisse zeitgenössischer künstlerischer Produktion.
In einer Podiumsdiskussion am 27.10. diskutieren Künstler*innen und Kurator*innen die aktivistischen Potentiale dieser sich stets im Fluss befindenden Ränder. Welche Ansätze und Methoden können angesichts politischer Verhältnisse im Zeitalter von Fake-News und zunehmendem Rechtspopulismus adäquate Gegenbilder liefern?
Am 2.11. widmet sich das Format parasound im mjut den akustischen Besonderheiten dokumentarischer Formen in einem Kurzfilm- und Performanceprogramm, bevor der Abend in eine Klubnacht übergeht.
Die Cinémathèque Leipzig erkundet die Grenzbereiche des Dokumentarischen vom Spielfilm herkommend. Mit einer (Reihe aus acht Filmen) begibt sie sich auf einen Streifzug, auf dem unterschiedlichste Formen des Zusammenspiels zwischen Fiktion und Wirklichkeit sichtbar werden. Begleitet wird das Programm von Einführungen und Filmgesprächen.
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Ausstellung
Ausstellung & Podiumsdiskussion:
Petersbogen (im Gebäude des Cinestar)
Petersstraße 36-44
täglich geöffnet von 10 bis 20 Uhr
Eintritt frei
Vernissage: 26.10.2019, 19:00 Uhr - Drinks and Art in the shopping mall!
Finissage: 9.11.2019, 19 Uhr
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Filmprogramm
Fiction film on the edge of documentary
28.10 bis 2.11.
Dokumentarfilme und Spielfilme teilen sich die Wirklichkeit – wenn auch eine verschiedene und von verschiedenen Standpunkten aus. Während erstere ihren Anspruch in der Regel durch sorgfältiges Vermeiden oder Kaschieren jeglicher Inszenierung zu erwerben versuchen, schafft im Spielfilm gerade die Inszenierung und mit ihr das Erzeugen eines künstlichen Raums die Voraussetzung dafür, dass das Publikum das filmische Erlebnis als ein wirkliches wahrnimmt.
Doch was geschieht, wenn die Werkzeuge und Voraussetzungen des dokumentarischen Filmens auf den Spielfilm übertragen werden? Was geschieht, wenn der Spielfilm die Kontrolle über seine Inszenierung nicht nur aus der Hand, sondern aufgibt? Und was, wenn er sich dokumentarische Bilder zugunsten einer fiktiven Narration einverleibt?
Kuration: Sven Wörner und Sarina Lacaf
Ort
Cinémathèque Leipzig in der naTo
Karl-Liebknecht-Straße 46
www.cinematheque-leipzig.de
Eintritt
6,50 € ermäßigt 5 €
mit Leipzig-Pass oder Schwerbehinderten-Ausweis 3 €
+1 € ab 130 min Filmlänge
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parasound
Audio-visuelle Performance, Kurzfilme und Klubnacht
02.11., Einlass ab 22:00 Uhr
mjut
Lagerhofstraße 2
04103 Leipzig
Ein Abend, der in einem facettenreichen Programm der Akustik im Dokumentarischen nachspürt.
In Monumental von Anna Baranowski werden Betrachter*innen zu Besucher*innen der Geisterstadt „New Ordos“. Für eine Millionen Menschen erbaut, sollte es das Dubai Chinas werden, doch blieb bis heute unbewohnt. Der musikalische Soundtrack lässt die menschenleeren Monumente und Plätze beinahe zur Kulisse eines dystopischen Science-Fiction-Film werden.
Aus der Vogelperspektive werden in Imperial Valley die künstlich bewässerten Agrarlandschaften der Sonora-Wüste in Kalifornien abgescannt. Die Drohne verliert dabei zunehmend die Orientierung, unterstrichen durch einen eindringlichen elektronischen Score.
Ein jugendlicher Skifahrer wirbelt vorbei und ein alter Mann wird von einer Welle umgestürzt. People Pebble beschreibt in fragmenthaften, analogen Bildern eine Steilküste im Norden Frankreichs. Durch die artifizielle Vertonung entstehen besondere Momente der Irritation.
UMBRA schließlich führt zurück in die verbliebene Natur und untersucht darin seltene optische Phänomene, wie das Brockengespenst. Eine filmisch-auditive Meditation über die An- und Abwesenheit der Dinge.
In Testimonium erzeugt Jacob Kirkegaard mit Hilfe von Hydrophonen und Kontaktmikrofonen eine klangliche Reise durch verwüstete Orte menschlicher Abfallindustrien. Eine Sinfonie verbrannter Erde.
Line up:
Aryon Agape:
https://soundcloud.com/aryonagape
Felde:
https://soundcloud.com/djfelde
Gazelle Horn:
https://soundcloud.com/gazellehorn
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Presse