Titel der Arbeit:
Ausbeutung oder: Wie man die Oberfläche durchbricht

Inszenierte 5-Kanal-Videoinstallation von Emerson Culurgioni, Paula Ábalos, Charlotte Eifler, Deborah Jeromin, Mikhail Tolmachev und Clemens von Wedemeyer, 15 Minuten, 2019/20

Videolink: auf Anfrage

Der 1521 von Hans Hesse geschaffene Altar in Annaberg (Erzgebirge) zeigt auf der bemalten Rückseite Szenen des Alltags der Arbeiter im Erzgebirge des ausgehenden Mittelalters. Es handelt sich dabei um eines der frühesten Renaissancegemälde in Deutschland. An Stelle der Heiligen sind exakte Abbildungen der frühkapitalistischen Arbeitsteilung zum Silberabbau, inmitten der Reformationszeit zu sehen.

Es ist eine künstlerische Recherche, die nah am materiellen Teil des Bildes beginnt und versucht über die Protagonistin – eine Restauratorin – Zusammenhänge des Bildes im Heute zu begreifen. Dabei wird auch eine Mediengeschichte sichtbar: Von der Malerei über Fotografie und dem Bewegtbild zur Entmaterialisierung oder Transformation in digitalen Medien. So wollen wir Arbeitsbewegungen im Bild sichtbar machen und folgen Hinweisen auf globale Zusammenhänge des Rohstoffabbaus sowie dessen Kosten. Hergestellt im Zusammenhang der Sächsischen Landesausstellung für Industriekultur BOOM, 2020. Mit Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung sowie der Stadt Annaberg-Buchholz.

Angaben zur Ausstellung:
4. Sächsische Landesausstellung in Zwickau: «Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen»
Audi-Bau Zwickau, Audistraße 9
11. Juli–31. Dezember 2020, geöffnet täglich 10 – 18 Uhr