Seit 2006 dokumentiere ich alle bezahlten Nebentätigkeiten, die ich ausübe. Ein Bild abgeben zeigt in Form einer Collage aus Foto- und Videosequenzen eine Auswahl meiner Jobs, die in verschiedener Weise mit dem Fotografieren zu tun haben: Fotografien anfertigen als Beweismittel, dass ein Job korrekt ausgeführt wurde; einen Fotografen darstellen, ohne wirklich zu fotografieren; in einer bestimmten Rolle auf einem Pressefoto abgebildet sein; Porträtfotografien als Souvenirs verkaufen; einen Sofortbildautomaten auf einer Werbeparty betreuen. Das Gerüst des Videos bilden von einem Sprecher vorgetragene Briefings zu den einzelnen Jobs, die mir vorab per Mail zugesandt wurden. Die verschiedenen Agenturen bedienen sich einer ähnlichen Sprache: verknappter Telegrammstil, stark komprimiert, mit einer Tendenz ins Absurde. Die Briefings lassen an die Scores der Performancekunst der 60er Jahre denken, überhaupt finden sich Strategien und Ansätze aus diesem Kunstbereich in den öffentlich aufgeführten Promotionaktionen wieder. Ich stelle mir, im Hinblick auf die Rahmenbedingungen künstlerischer Produktion, die grundsätzliche Frage, worin denn nun eigentlich meine Arbeit besteht.
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