Aus dem Bedürfnis heraus, Methoden kollektiver Recherche- und Filmarbeit zu entwickeln, kamen wir für einige Tage in einem ehemaligen Herrenhaus im sachsen-anhaltinischen Dorf Göbitz zusammen. Unser Wunsch war es einen Raum zu schaffen, um filmische, künstlerische und gesellschaftliche Interessen zu teilen und nach möglichen Schnittmengen zu suchen. Vorangestellt waren mehrere Treffen, in denen wir über eine stärkere Zusammenarbeit in Form eines multiperspektivischen gemeinsamen Filmprojekts gesprochen hatten.
Die im Vorfeld vorbereiteten Inputs haben wir im Laufe des Wochenendes in der Gruppe vorgestellt und diskutiert – ein Versuch des kollektiven Brainstorms mit dem Anliegen, die Synergien unterschiedlicher Perspektiven und Wissensstände zu nutzen. Es kristallisierten sich Interessens- und Themenfelder wie (Finanz-)Wirtschaft, Non-humane Solidarität, das Opfer (als ambivalenter Begriff) und Aktivismus heraus. Dabei wurden auch Bedürfnisse nach Solidarisierung mit anderen Gruppierungen geäußert, sowie unsere lokale Positionierung (in Ostdeutschland) angesichts der aktuellen politischen Lage hinterfragt.
In welcher Form ist es möglich, Kulturarbeit zu leisten, die über Reflexionsprozesse in künstlerischen Arbeiten hinausreicht? Welche schon existierenden Initiativen können und wollen wir unterstützen? Es entstanden Arbeitsgruppen, die sich mit den einzelnen Themenfeldern und Fragestellungen vertieft beschäftigen werden und dazu in regelmäßigem Austausch stehen. Erste Ergebnisse sollen im Sommer intern vorgestellt werden.