1916 gegründet, ist Leuna bis heute einer der zentralen Standorte für die chemische Grundstoffproduktion in Deutschland. Bis zum Zerfall des Sozialismus waren hier uber 30.000 Menschen beschäftigt, heute sind es noch etwa 7.000. Diese Leere, die durch Strukturschwachen der Region verstärkt wird, ist Ausgangspunkt des Films. Durch Modernisierung und Automatisierung in allen Bereichen industrieller Produktion fungiert der Mensch zunehmend nur noch als Kontrollinstanz. Die korperliche Arbeit wird durch das Sehen, Prüfen und Überwachen ersetzt. Der Film übernimmt dieses Prinzip und untersucht, im Verlauf eines Tages, die jeweiligen Blicke und Standpunkte seiner Protagonisten. Das Spektrum reicht von einer Kinderzeichnung über die Subjektive eines Jagers bis zum Überblick des Inspekteurs einer Windkraftanlage. In ihrer jeweiligen Perspektive sind sie isoliert und werden visuell im Raum des Films nur durch das allgegenwärtige Feuer der Industriefackel von Leuna zusammengehalten.