Ein Abend, der in einem facettenreichen Programm der Akustik im Dokumentarischen nachspürt.

In Monumental (Anna Baranowski) werden Betrachter*innen zu Besucher*innen der Geisterstadt „New Ordos“. Für eine Millionen Menschen erbaut, sollte es das Dubai Chinas werden, doch blieb bis heute unbewohnt. Der musikalische Soundtrack lässt die menschenleeren Monumente und Plätze beinahe zur Kulisse eines dystopischen Science-Fiction-Film werden.

Aus der Vogelperspektive werden in Imperial Valley (Lukas Marxt) die künstlich bewässerten Agrarlandschaften der Sonora-Wüste in Kalifornien abgescannt. Die Drohne verliert dabei zunehmend die Orientierung, unterstrichen durch einen eindringlichen elektronischen Score.

Ein jugendlicher Skifahrer wirbelt vorbei und ein alter Mann wird von einer Welle umgestürzt. People Beeble (Jivko Darakchiev & Perrine Gamot) beschreibt in fragmenthaften, analogen Bildern eine Steilküste im Norden Frankreichs. Durch die artifizielle Vertonung entstehen besondere Momente der Irritation.

Umbra (Florian Fischer & Johannes Krell) schließlich führt zurück in die verbliebene Natur und untersucht darin seltene optische Phänomene, wie das Brockengespenst. Eine filmisch-auditive Meditation über die An- und Abwesenheit der Dinge.

In Testimonium erzeugt Jacob Kirkegaard mit Hilfe von Hydrophonen und Kontaktmikrofonen eine klangliche Reise durch verwüstete Orte menschlicher Abfallindustrien. Eine Sinfonie verbrannter Erde.

2. November Einlass ab 22:00 Uhr
mjut
Lagerhofstraße 2
04103 Leipzig